5 Fragen an Sylvia Pruß
17.12.2024
Mit großem Engagement stellt sich Sylvia Pruß als Präsidentin des VDIV Deutschland seit September den anstehenden Aufgaben und gibt uns nach 100 Tagen im Amt Einblicke in ihre Vision für den Verband. In dieser Zeit hat sie nicht nur ihre neue Rolle im Verband übernommen, sondern auch die Herausforderungen der Branche und die Erwartungen der Mitglieder an ihre Präsidentschaft hautnah erlebt. Ein Zwischenbericht.
1. Liebe Frau Pruß, Sie sind seit rund 100 Tagen Präsidentin des VDIV Deutschland. Wie haben Sie diese erste Zeit erlebt und haben Sie durch die neue Position auch neue oder andere Erkenntnisse über die Verbandsarbeit gewonnen?
Es war bisher eine aufregende Zeit. Die vielen persönlichen Glückwünsche haben mich überwältigt und natürlich mit viel Freude erfüllt. Meine Verbandsarbeit habe ich auch vorher schon mit vollem Engagement erfüllt, weshalb sich nicht so viel verändert hat, auch wenn ich noch häufiger außer Haus bin als vorher.
2. Der VDIV agiert in einem komplexen Marktumfeld. Welche rechtlichen, technischen oder wirtschaftlichen Themen stehen für Sie im Fokus, die Sie aktuell als besonders dringlich empfinden?
Besonders wichtig ist mir das Thema Fachkräftemangel in Verbindung mit der Digitalisierung. Wir können und müssen unsere Unternehmen digitalisieren, um gesetzgeberische Aufgaben erfüllen zu können, dem Kunden gerecht zu werden und vor allem unsere Arbeitnehmer zu schützen. Dabei muss es uns gelingen, Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Wir benötigen darüber hinaus weniger Bürokratie - besonders in Bezug auf die Verwaltung von Wohnungseigentum - und müssen weiter an der Sanierung unserer Bestände arbeiten. Die Begleitung der Wohnungseigentümergemeinschaften auf diesem wichtigen Weg wird eine unserer Kernaufgaben bleiben.
3. Der Austausch mit den Mitgliedern ist essenziell, z. B. über Umfragen wie das beliebte Branchenbarometer. Welche weiteren Initiativen oder Plattformen planen Sie, um die Kommunikation mit den Mitgliedern zu fördern?
Ich selbst bevorzuge immer den direkten Kontakt mit unseren Mitgliedern, für den unser Verband zahlreiche Veranstaltungen anbietet, sowohl in Präsenz als auch online. Es macht mir immer wieder Freude, mich mit Kolleginnen und Kollegen zu treffen. Auch versuche ich, an großen Veranstaltungen aller Landesverbände teilzunehmen und so den bundesweiten Austausch zu pflegen. Das ist terminlich manchmal herausfordernd, aber bietet einen für mich unverzichtbaren Mehrwert.
4. Partnerschaften spielen eine wichtige Rolle für den VDIV, etwa durch innovative Technologien, Dienstleistungen oder Produkte der angeschlossenen Partner. Gibt es auch in diesem Bereich Veränderungen?
Wir als VDIV Deutschland gehen hier seit vielen Jahren einen erfolgreichen Weg gemeinsam mit unseren Branchenpartnern wie Pantaenius. Durch stetige Präsenz unserer Partner auf den Veranstaltungen profitieren unsere Mitglieder wie Dienstleister gleichermaßen vom Dialog auf Augenhöhe. Ich werde diesen Weg nicht ändern, sondern weiter ausbauen und festigen.
5. Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde und mit dem VDIV-Versorgungswerk hat der Verband einen wichtigen Schritt für Mitglieder getan, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und Fachkräfte zu binden. Welche Erfahrungen haben Sie als Unternehmerin mit dem Thema Mitarbeitergewinnung und -bindung und wie möchten Sie in Ihrer neuen Rolle die Mitglieder dabei noch unterstützen, innovative Lösungen und attraktive Arbeitsbedingungen zu fördern?
Das VDIV-Versorgungswerk ist ein Meilenstein. Und ich danke allen beteiligten Partnern, dass sie uns dabei begleiten. Altersvorsorge ist wichtig für unsere Arbeitnehmer, wenn wir sehen, wie die Rente zukünftig ausfallen wird. Neben immer weiter verbreiteten und auch von mir im Betrieb praktizierten Teambuilding-Maßnahmen oder Homeoffice-Optionen, zeigen Auswertungen unserer VDIV-Umfragen, dass u.a. viele Mitglieder unseres Verbandes bereits erfolgreich in ihren Unternehmen eine Verlagerung von Eigentümerversammlungen in die übliche Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder zumindest ab 15 Uhr umsetzen konnten. Die Praxis zeigt, dass auch ein ganz überwiegender Teil der Wohnungseigentümer dies begrüßt. Dadurch ist eine effizientere Verwaltung möglich und Mitarbeitende können Beruf, Familie und Freizeit besser in Einklang bringen. Es ist zwar nur ein Baustein, den es weiter zu optimieren gilt, aber die Richtung stimmt und ich bin zuversichtlich, dass wir noch bessere Bedingungen erreichen werden.